Die digitale Modellbahn-Steuerung rund um DDL

Im Laufe der Planung meiner Modellbahn-Anlage habe ich lange überlegt, wie die Steuerung der Anlage realisiert werden soll. Ausgangspunkt ist dabei natürlich die Frage:
wie sollen im späteren Betrieb die Züge, Signale und Weichen bedient werden?

Dazu gibt es sicher viele unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen. Für mich waren folgende Punkte wichtig:

Die Modellbahn-Steuerung ...
muss - einfach zu bedienen sein (keine "Programmierung")
  - Rangierbetrieb ermöglichen (mehrere Loks im Bahnhof)
  - den Betrieb eines Schattenbahnhofs ermöglichen
  - 2 Personen gleichzeitig spielen lassen (Bahnhof / Strecke o.ä.)
  - ein Gleisbild-Stellwerk ermöglichen
 
soll - Fahrstraßen unterstützen
  - Mehrfachtraktion erlauben
  - mindestens 2 Handregler haben
  - möglichst Drehwinkelgeber haben (anstelle von Potis oder Tastern)
 
darf nicht - auf hersteller-spezifischen Protokollen basieren
  - nur mit Produkten eines Herstellers funktionieren

Nach diesen grundsätzlichen Überlegungen habe ich folgende Vergleiche angestellt:

1. Vergleich der Vor- und Nachteile von analoger und digitaler Steuerung

Steuerung analog vs. digital
+ kein Umbau der Loks erforderlich + Mehrzugbetrieb "eingebaut"
- aufwendige (Z-)Schaltung für Betrieb mit mehreren Fahrpulten + einfachere Verdrahtung
- separate Steuerung für Schattenbahnhof erforderlich + Rangieren mit mehreren Loks
+ Zugbeleuchtung "eingebaut"
+ bessere Langsamfahr-Eigenschaften

Dieser Vergleich geht aus meiner Sicht eindeutig zugunsten der digitalen Steuerung aus, auch wenn dann leider alle Loks mit Dekodern umgerüstet werden müssen.

2. Vergleich Digital-Steuerung mit herkömmlichem Steuergerät ("Command Station") bzw. mit Steuerung durch PC-Programm

dig. Steuerung mit Steuergerät vs. PC-Steuerung
+ "einschalten - losfahren" + alter PC kann verwendet werden
+ leise im Betrieb (kein Lüfter) + flexible Anpassungen möglich
- generell teurer - wesentlich höherer Zeitaufwand
- z.T. umständliche Bedienung - Mausbedienung erforderlich (zumindest für Gleisbildstellwerk)
- kein Gleisbildstellwerk (bzw. separater Aufbau, und teuer)

3. Kosten-Vergleich verschiedener Digital-Steuerungen

Für diesen Vergleich habe ich - vor jeder genaueren Planung meiner zukünftigen Anlage - eine Abschätzung des Umfangs der Anlage gemacht und daraus folgende Eckwerte entnommen:

Mit diesem Umfang habe ich mir die Angebote verschiedener Hersteller angeschaut (Stand Mitte 2001):

Hersteller/Typ Material Kosten ca.
ZIMO MX1, MX2, 2*MX7, 5*MX85, PFuSch EUR 3.000,--
Lenz Set01, LH100, 2*LV101, 11*LS100, LI100 EUR 1.600,--
Digitrax Chief Set, DT100, 2*DB150, 11*DS54, MS100 EUR 1.650,--
(bei ca. 20% Rabatt) *)
Uhlenbrock Intellibox, IB-Control, 2*Power3, 22*MD2 EUR 1.250,--
EasyDCC (CVP) Exp.Kit, 2*Booster3, 11*AD4 EUR 950,-- *)
NCE Powerhouse PH-Pro, Throttle, 2*Booster, 11 Dekoder "Littfinsky" EUR 1.200,--
(bei ca. 10% Rabatt) *)
Freeware "DDL" alter PC, 2 Selbstbau-Booster, 2 Handregler "Fred" o.ä., 11 Dekoder "Littfinsky" EUR 600,--

*) basierend auf Kurs 1 EUR = 0,8890 US-$, ohne Zoll&Steuern (;-)

Unter diesen Gesichtspunkten habe ich mich gegen eine normale Command Station entschieden. Stattdessen wird die Anlage von einem eigenen Linux-PC gesteuert, auf dem DDL für die Digital-Signale sorgt und SpDrS60 die Darstellung des Gleisbilds übernimmt.

Das kommt mir als altem "Linux-Hasen" sowieso entgegen, warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden (;-)

Dazu später mehr ...

Hinweise und Anregungen bitte an joerg.stettner@web.de.
Letzte Änderung: 02.02.2006
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